Transfer und Evidenz

Mit Hilfe kooperativer & agiler Prozesse wird auf die Bedarfe der ÖGD-Praxis nach gesichertem Wissen reagiert.

In Ergänzung zum Forschungsnetzwerk werden im Evidenz- und Transfernetzwerk bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse im Rahmen von Reviewprozessen und Evidenzsynthesen gebündelt. Zeitgerechte („on demand“) und zielgruppenorientierte Aufbereitung von Wissen zu populationsbasierten Determinanten, Risiken, Interventionen oder Maßnahmen sind hier wesentliche Merkmale. Im Rahmen des Netzwerks wird das generierte Wissen durch aktiven Transfer in die ÖGD-Praxis auf verschiedenen Ebenen (Landkreise, Bundesländer, Bund) gebracht und steht auch zur politischen Entscheidungsfindung zur Verfügung.

ÖGD-Partner:innen aus dem Forschungsnetzwerk werden systematisch und kontinuierlich eingebunden, um Themenvorschläge kollaborativ und „bottom-up“ aus den Strukturen des ÖGD sowie der jeweiligen Landes- und Bundesbehörden zu erhalten. Im Gegensatz zu Evidenzsynthesen, die „top down“ oder ausschließlich durch wissenschaftliches Erkenntnisinteresse getrieben sind, ermöglicht dieses Vorgehen eine passgenaue Generierung von Wissen, das in der ÖGD-Praxis benötigt wird.

Zur Umsetzung und Durchführung von Evidenzsynthesen bilden Mitarbeiter:innen der ÖGD-Netzwerkmitglieder und der universitären Einrichtungen Tandems. Dadurch wird nicht nur die Koproduktion des Wissens ermöglicht, sondern es werden gleichzeitig auch die im Trainingsnetzwerk erworbenen Kompetenzen, z.B. zu Review-Methodik, praktisch angewandt.

Anschließend erfolgen die aktive Dissemination und Umsetzung der generierten Evidenz in die ÖGD-Praxis u. a. unter Einbeziehung relevanter Behörden, Multiplikator:innen aus ÖGD und anderen kommunalen Akteur:innen, sowie relevanten Entscheidungsträger:innen der Landesebenen.

Dabei dient die Struktur der „Rapid Review Response Unit (RRRUn) for Population Health Action and Evidence-Informed Policy“ der AG2 Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung als Ausgangsbasis.