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Themen

Auf lokaler Ebene identifizierte Wissenslücken werden von den Gesundheitsämtern in das Netzwerk hineingegeben. Im Rahmen von eigenen, ggf. überregionalen Studien oder durch Recherche & Auswertung bestehender wissenschaftlicher Erkenntnisse werden sie im Netzwerk bearbeitet.

Dabei widmen wir uns den folgenden drei eng mit den Aufgaben des ÖGD verknüpften Themenbereichen:

Vor dem Hintergrund bestehender und zunehmender gesundheitlicher Ungleichheiten widmet sich das Netzwerk dem Gesundheitsmonitoring vulnerabler Bevölkerungsgruppen. Innerhalb des Netzwerks können z. B. inklusive Erhebungsinstrumente und -prozesse erarbeitet werden, damit auch die Bedarfe vulnerabler Bevölkerungsgruppen Berücksichtigung finden.

  • Um aktuelle Entwicklungen in der gesundheitlichen Lage frühzeitig zu erkennen und entsprechende präventive Interventionen einleiten zu können, bedarf es eines soliden Gesundheitsmonitorings. Vulnerable Gruppen sind hierbei oft nicht ausreichend berücksichtigt. Bei der Verbesserung der Datenlage zu vulnerablen Gruppen spielen die Einrichtungen des ÖGD, mit der zentralen Koordinierung und Aufbereitung durch das Robert Koch-Institut eine essenzielle Rolle.
  • Hierbei ist eine besondere Linse für diejenigen Bevölkerungsgruppen nötig, die durch strukturelle Determinanten marginalisiert werden. Dazu gehören z. B Menschen, die von Armut und Wohnungslosigkeit betroffen sind, oder asylsuchende und geflüchtete Menschen.

Das Netzwerk beschäftigt sich mit Fragestellungen rund um Methoden & Indikatoren zur objektiven, sozialräumlichen Bedarfsplanung, so z. B. mit der systematischen und strukturellen Erfassung der Kapazitäten kommunaler Einrichtungen des ÖGD und hierauf basierender Indikatoren.

  • Als lokale Akteure unterstützen die Einrichtungen des kommunalen ÖGD nicht nur kommunale Gesundheit vor Ort, sondern sind auch Schaltstelle zur Landes- bzw. Bundesebene. Angesichts der COVID-19-Pandemie wurden eine notwendige Stärkung des ÖGD und der Aufbau von Ressourcen diskutiert. Unklar bleibt jedoch, an welchen Indikatoren sich der Ausbau orientieren kann, und wie die Kapazität des ÖGD vis à vis den Dienstaufgaben objektiviert werden kann.
  • Daher ergibt sich die Notwendigkeit einer systematischen und strukturellen Erhebung der Kapazitäten kommunaler Einrichtungen des ÖGD in Stadt- und Landkreisen, sowie hierauf basierend entsprechender Indikatoren.
  • Mithilfe dieser objektiven und systematischen Indikatoren kann sowohl die Gesundheitsplanung des Bundes und der Länder als auch auf langfristige Sicht die Bedarfsplanung im ÖGD als vierte Säule des Gesundheitssystems unterstützt werden.

Durch die Erforschung zeitlicher, regionaler und sozio-struktureller Muster der Inzidenz von Erkrankungen (sozialräumliche Infektionsepidemiologie) im Rahmen des Netzwerks können angemessene Maßnahmen der Infektionsprävention und -kontrolle abgeleitet und evaluiert werden (Entwicklung & Evaluation von Maßnahmen zur Primär- und Sekundärprävention).

  • Viele meldepflichtige Infektionen kommen gehäuft in bestimmten Regionen und/oder Bevölkerungsgruppen vor.
  • Bisher spielen kleinräumige und sozialräumliche Aspekte eine untergeordnete Rolle bei Fragen der Krankheitslast sowie der Planung von Interventionen.
  • Sozialräumliche Analysen können helfen, zeitliche, regionale und sozio-strukturelle Muster der Inzidenz von Erkrankungen zu identifizieren, um auf dieser Grundlage aus dem ÖGD heraus gezieltere Maßnahmen der Infektionsprävention und -kontrolle zu betreiben und die ambulanten und stationären Strukturen der Regelversorgung zu ergänzen.

Die Arbeit des Netzwerks ist aber nicht auf diese Themen begrenzt, und schließt die Allgemeinbevölkerung wie auch nicht-übertragbare Erkrankungen sowie Aspekte der Prävention und Gesundheitsförderung mit ein.